Quido Sen und Andreas Schenk

Vogelgesang

Zählt es jetzt oder zählt es nicht? Steht man beim Vogelnest vor der Rathus-Schüür und schaut zur Ecke Rathaus- und Dorfstrasse, sieht man die Autos vorbeifahren. Die meisten Karossen werden vom unsichtbaren Vögelchen mit einem Pfiff bedacht. Es sei denn, es wird dem Tier zu viel. Statt Stakkato-Gezwitscher schweigt es dann lieber. Nachts wird geschlafen, das gehört sich so. Und sollte tagsüber gar nichts los sein – kann so etwas passieren? – singt es auch mal aus purer Lebensfreude vor sich hin. Das ziemt sich nicht nur für schräge Vögel.

Quido Sen (*1948)

Andreas Schenk (*1961)

Man denkt gemeinhin, nur Kinder sähen Gegenstände als lebendige Wesen. Dabei ist es eine menschliche Eigenschaft, die Umwelt sozusagen zu vermenschlichen. Diesen Umstand nutzt Quido Sen: Dank Zufallsgeneratoren und kleinen Motörchen scheinen seine filigranen Skulpturen zu atmen oder gar zu sprechen – und schon sind wir bereit, den seltsamen Gebilden ein Eigenleben zuzusprechen, als ob sie liebenswürdige, leicht verschrobene Verwandte wären. Können wir uns nur täuschen oder wollen wir es gar? Seit 1994 arbeitet Sen eng mit dem Computerfachmann Andreas Schenk zusammen.
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Standort

Hinter dem Rathaus

Karte mit der Position der Skulptur